Milchleistungsprüfung 2025: Datenqualität ist Grundlage für Zuchtwertschätzung
Die österreichische Milchleistungsprüfung basiert auf den Datenerhebungen der acht Landeskontrollverbände. Ihr gemeinsames Ziel ist eine verlässliche, objektive Datengrundlage - unerlässlich für Zuchtwertschätzung, Qualitätsmanagement und langfristigen Zuchtfortschritt. Nur mit qualitativ erhobenen Leistungsdaten können Zuchttiere gezielt nach ihrer genetischen Leistungsveranlagung ausgewählt werden.
Über 80% der Kühe unter Leistungs- und Qualitätskontrolle
Im Prüfungsjahr 2025 standen österreichweit 82,0% der Milchkühe unter regelmäßiger Leistungs- und Qualitätskontrolle. Damit stieg der Anteil der geprüften Kühe um 1,3 Prozentpunkte. In Summe wurden 438.000 Kontrollkühe in 17.000 Kontrollbetrieben zwischen 8 und 11 Mal jährlich geprüft. Trotz hoher und vor allem gestiegener Kontrolldichte setzte sich der Strukturwandel fort: Die Zahl der teilnehmenden Kontrollbetriebe sank erneut um 420 Betriebe um etwa 2,5%, die Anzahl der kontrollierten Kühe stieg um 2.400 Kühe bzw. um 0,5%.
Regionale Unterschiede und Leistungen
Die höchsten Kontrollanteile verzeichnen weiterhin Tirol und Vorarlberg, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark. Die ermittelte Jahresleistung aller Kontrollkühe (Vollabschlüsse) stieg heuer um 128 kg Milch und liegt aktuell bei 8.188 kg Milch mit 4,13% Fett und 3,43% Eiweiß. In mehreren Bundesländern konnten die durchschnittlichen Milchmengen deutlich gesteigert werden, wobei die Leistungsentwicklung regional stark variiert. Die stärksten Zuwächse gab es in den Bundesländern Kärnten und Niederösterreich mit einem Plus von 216 kg bzw. 201 kg Milch. Die höchsten Durchschnittsleistungen erzielten erneut die Betriebe im Burgenland mit 9.462 kg. Man spricht dann von einem Vollabschluss, wenn die sogenannte 305-Tage-Standardlaktation in den Prüfungszeitraum vom 1. Oktober 2024 bis 30. September 2025 fällt. 305 Tage deswegen, da standardisiert und vor allem international vergleichbar. Im Prüfzeitraum 2025 schafften 361.000 Kühe einen Vollabschluss, das sind 83% aller Kontrollkühe.
Betriebsgrößen und Struktur
Die durchschnittliche Herdengröße der Kontrollbetriebe stieg leicht auf knapp 26 Kühe pro Betrieb. Die größten Bestände finden sich traditionell im Burgenland mit 46,2 Tieren, während Tirol mit 13,7 Tieren weiterhin die kleinsten Strukturen aufweist. In absoluten Zahlen bleibt Oberösterreich mit 133.000 Kühen das stärkste Milchviehbundesland, Tirol weist die meisten Betriebe mit insgesamt 4.200 auf.
Datenverarbeitung durch die ZuchtData
Alle erhobenen Daten werden von der ZuchtData im Auftrag der RINDERZUCHT AUSTRIA ausgewertet. Kontrollbetriebe erhalten nach jeder Kontrolle frühestens zwei Tage später einen Tagesbericht, dazu mehrmals jährlich Zwischenberichte und am Ende des Betriebsjahres einen umfassenden Jahresbericht mit Betriebs- und Regionsvergleich.
Alle erhobenen Daten werden von der ZuchtData im Auftrag der RINDERZUCHT AUSTRIA ausgewertet. Kontrollbetriebe erhalten nach jeder Kontrolle frühestens zwei Tage später einen Tagesbericht, dazu mehrmals jährlich Zwischenberichte und am Ende
Die Leistungsprüfung umfasst die Hauptmerkmale Milch und Fleisch sowie wichtige Fitness- und Gesundheitskennzahlen wie Kalbeverlauf, Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer, Klauengesundheit, Zellzahl und Aufzuchtverluste. Auch tierärztliche Diagnosen, Abgangsursachen, Besamungserfolge und Melkbarkeit werden erfasst.
Damit bietet die Leistungsprüfung eine unverzichtbare Grundlage für Zuchtentscheidungen, Herdenmanagement und die Verbesserung von Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit.